Samstag, 5. Januar 2013

Salzkammergut: St. Wolfgang am Wolfgangsee - unbezahlte Werbung


Salzkammergut:
St. Wolfgang am Wolfgangsee
St. Wolfgang ist nicht nur der bedeutendste, sondern auch der merkwürdigste Ort am St. Wolfgangsee. Seine pittoreske Lage, die alterthümliche Bauweise seiner Häuser und die hochinteressante Kirche machen ihn höchst sehenswerth, Ausserdem ist der Markt St. Wolfgang in neuerer Zeit eine Sommerfrische ersten Ranges geworden.
Josef Rabl, 1883
Das in eine liebliche Seenlandschaft eingebettete St. Wolfgang ist wohl einer der bekanntesten Orte im Salzkammergut. Ausgewiesen als Luftkurort liegt die Stadt idyllisch am Fuße des Schafbergs. Bereits 1893 wurde der auch „Rigi von Österreich“ genannte Berg durch eine Zahnradbahn erschlossen. Zum Bekanntheitsgrad des alten Wallfahrtsortes trägt auch die 1930 uraufgeführte Operette „Im Weißen Rössl“von Ralph Benatzky bei.


St. Wolfgang: Geschichte
Benannt ist der Ort nach dem Heiligen Wolfgang, Benediktinermönch, Ungarnmissionar, Erzieher Kaiser Heinrichs II. und Bischof von Regensburg. Dieser kam nach Streitigkeiten mit dem bairischen Herzog Heinrich dem Zänker – er wollte nicht in dessen Zwist mit Kaiser Otto II. involviert werden – erst in das Kloster Mondsee, dann hierher. Er soll sich der Legende nach 982 an die steile, fast an den See heranreichende Felswand des nahen Falkensteins eigenhändig eine Klause oder Kirche erbaut haben.


In einer seiner Zwiesprachen mit Gott soll ihn dieser aufgefordert haben, eine Kapelle zu bauen. Wolfgang warf, da er sich über den Platz im Unklaren war, vom Falkenstein ein Beil hinunter. An dem Platz, an dem das Beil am Seeufer aufschlug, errichtete er dann die Kirche. Im moorigen Grund davor ließ er die als Augenbrünndl bekannte Quelle entspringen. Wolfgang kehrte später nach Regensburg zurück, unterhielt aber weiter gute Beziehungen hierher. Er wurde 1052 von Papst Leo IX. heilig gesprochen. Im Mittelalter war hier neben Rom, Aachen und Einsiedeln der viertgrößte Wallfahrtsort! Im 16. Jh. sollen 60 000 Pilger jährlich gekommen sein. 


Während der Reformationszeit schlief die Wallfahrt – sehr zum Bedauern der sich um ihr Geschäft betrogen fühlenden St. Wolfganger – fast ein, lebte aber im 17. Jahrhundert, dank der tatkräftigen Unterstützung des Klosters Mondsee, wieder auf. Ein weiterer Rückgang kam Ende des 18. Jahrhunderts in der Zeit der Aufklärung, als vom reformfreudigen Kaiser Josef II. das Kloster Mondsee aufgehoben wurde. Erst als die Reiseschriftsteller der Biedermeierzeit die Schönheit der Gegend entdeckten und priesen, ging es wieder aufwärts. Die Salzkammergut-Lokalbahn von Salzburg nach Bad Ischl brachte Gäste, und ab 1893 konnte man im Eisenbahnwagen auf den Schafberg fahren. 





St. Wolfgang: Sehenswertes
Trotz der Touristenströme ist der Ort immer noch recht reizvoll und weist ein pittoreskes Ortsbild auf. 




Die früher beliebte Wallfahrtskirche weist noch Stilelemente aus dem 14. Jahrhundert. (Turm, Portale) auf, zum großen Teil stammt sie aber aus dem 15., 17. und 18. Jahrhundert (Wolfgangkapelle, Turmhaube). 






Man sieht gotische Gewölbe und frühbarocke Fresken an den Chorwänden (1636), außerdem die bekannte, wertvolle Ausstattung: Der von Michael Pacher aus Tirol gestaltete Flügelaltar – einer der wenigen noch erhaltenen Flügelaltäre – ist wohl das bedeutendste Werk dieses Künstlers (1471–1481), auch die Tafelbilder von Friedrich Pacher sind sehenswert. 






Der barocke Doppelaltar ist ein Hauptwerk von Thomas Schwanthaler (1676). Hierin befindet sich als Gnadenbild eine Sitzfigur des Hl. Wolfgang (um 1450). Weiter gibt es vier Altäre von Meinrad Guggenbichler (1706), einen Ecce Homo im Nordschiff und den Altar in der Wolfgangkapelle. 






Der Doppelaltar ist umgeben von einem schönen manieristischen Gitter (1599). Die große Orgelempore aus Holz (1629) stammt aus derselben Zeit wie die Orgel. Die barocke Wolfgangkapelle (1713) umschließt angeblich die ehemalige Zelle des Heiligen und den so genannten Bußfelsen. Einen kurzen Blick sollte man auch in das Turmmuseum werfen. 






Die sehenswerten Bürgerhäuser stammen aus dem 16.–18. Jahrhundert. Besonders schön sind der Pfarrhof (1695–1697), das Haus Nr. 2 (1523) oder das bemalte Lebzelterhaus; auch das Wallnerhaus (Nr. 29) besitzt eine bemalte Fassade (1660). 






Seit dem 15. Jahrhundert betreibt die Familie Wallner das Gewerbe der Lebzelter und Wachssieder. In diesem Haus hat Michael Pacher sein Meisterwerk fertig gestellt. Auch ein kurzer Spaziergang durch den Steinigen Weg vermittelt noch einen guten Eindruck vom ehemaligen St. Wolfgang. Die um den Ort verdienten Komponisten Ralph Benatzky und Robert Stolz sind mit einem Denkmal geehrt. Ein Denkmal gibt es auch für die 1990 verstorbene Dichterin Hilde Spiel, die mehr als 20 Jahre hier lebte. In den nächsten Jahren sollen Denkmäler für die mir der Region verbundenem Schriftsteller Marie von Ebner-Eschenbach, Peter Altenberg und Hugo von Hofmannsthal folgen.

Außen steht der reich geschmückte spätgotische Pilgerbrunnen (1515) aus Bronze mit barockem Brunnenhäuschen, errichtet von Abt Wolfgang Haberl. Vom Arkadengang hinter der Kirche hat man einen schönen Blick über den See.





Der aus der gleichnamigen Schöpfung von Ralph Benatzky berühmte Gasthof, heute Hotel „Weisses Rössl“ liegt direkt am See. Die Gastwirtschaft wurde 1440 erstmals erwähnt. Zur Kalvarienbergkapelle führt der „Malerweg“; wie schon der Name zu vermuten lässt, ein herrlicher Spaziergang. 






Dieter Buck
Info:
Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft, 5360 St. Wolfgang, Au 140, Telefon (0 61 38)80 03, www.wolfgangsee.at, info@wolfgangsee.at.

Romantik Hotel im Weissen Rössl, A 5360 St. Wolfgang, Telefon 0043 (0) 6138 2306-0, Fax 0043 (0) 6138 2306-9941, welcome@weissesroessl.at, www.weissesroessl.at



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Dieter Buck

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