Samstag, 5. Januar 2013

Salzkammergut: St. Gilgen am Wolfgangsee - unbezahlte Werbung

Salzkammergut:
St. Gilgen am Wolfgangsee
Das am Westufer gelegene St. Gilgen ist der Hauptort des Salzburger Salzkammerguts und einer der beliebtesten Ferienorte des Landes. Er erinnert mit seiner heiteren Atmosphäre den Besucher noch etwas an die Zeit, als die Touristen „Sommerfrischler“ waren.



Für die Schönheit der Gegend spricht, dass sie 1927 bis 1938 Sommerdomizil von Wiener Künstlern war. Der Fremdenverkehr, der einen Aufschwung nahm, als 1873 die Dampfschifffahrt auf dem Wolfgangsee begonnen wurde, ist heute die Haupteinnahmequelle des Ortes. 1893 kamen die Bahnen auf den Schafberg und die Salzkammergut-Lokalbahn dazu. 




Der Ortskern ist frei von Durchgangsverkehr und so recht etwas für Bummler. Der Wolfgangsee wurde früher auf der (westlichen) Salzburger Seite Abersee (nach dem keltischen „abria“ = Flussmündung oder nach dem Germanen Aparin) genannt. Berühmte Gäste waren die Künstler der Romantik, so beispielsweise die Maler Ferdinand Waldmüller und Ludwig Richter oder die Dichter Viktor von Scheffel – er besang mit seinem Epos „Bergpsalmen“ die Landschaft am Wolfgangsee – oder Marie von Ebner-Eschenbach, auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl verbrachte jahrzehntelang seinen Urlaub hier. 




St. Gilgen: Geschichte
St. Gilgen ist der heilige Ägidius, der an der Rhone-Mündung das Kloster St. Gilles gründete. Der Ort selbst geht wohl auf eine Mönchszelle zurück, die im 8. Jahrhundert am Wolfgangsee bestand. Im Jahre 790 wurde der Ort als am„Abriani Lacus“ gelegen erstmals urkundlich erwähnt, ein nächstes Mal 1376. Anfang des 8. Jahrhunderts soll er von den Agilolfingern den Salzburger Bischöfen geschenkt worden sein. Sie bauten im 14. Jahrhundert die Feste Hüttstein wegen ihrer Streitigkeiten mit dem Mondseer Kloster; später saß auf der Festung das Pfleggericht. 1816 kam der Ort mit Salzburg zu Österreich. Mozarts Mutter Anna Maria war die Tochter des Anfang des 18. Jahrhunderts hier wirkenden Pfleggerichtskommissärs Nikolaus Pertl und wurde 1720 hier geboren. Und Nannerl, seine Schwester, lebte 1784 bis 1801 als Gattin des Pflegers Johann Berchtold zu Sonnenburg im Haus Ischlerstr. 15, dem ehemaligen Pfleggericht der Herrschaft Hüttenstein. An die Vergangenheit als Sommerfrischeort für die„gehobenen“ Kreise erinnert noch heute manches noble Bauwerk.





St. Gilgen: Sehenswertes
Den Dorfkern mit den alten Häusern findet man um Mozart-, Johann-Pichler- und Kirchplatz, ansonsten sind noch einige schöne Villen aus der Zeit der Jahrhundertwende zu sehen. Sehenswert sind außer den unten aufgeführten Baulichkeiten noch das Hotel Billroth (1606–1609), das Lady-Mountbattenheim (1907–1908), das Heimatmuseum, ein ehemaliger Stadl (1652), Johann-Pichler-Platz, Gebäude Kirchplatz 2 (1901), die Villa Tonder (1905/06) und die Friedhofskapelle (Fresken von 1776). Schön ist auch der Seepark.

Das Hotel Post ist ein ehemaliges Gewerkenhaus, geschmückt mit Lüftlmalerei von Christoph Hohenauer (1618). Vor dem Rathaus steht der 1927 erbaute Mozartbrunnen von Prof. Karl Wollek. Das ehemalige Gerichtspflegerhaus, heute Mozart-Gedenkstätte, Ischler Str. 15, ist das Geburtshaus von Mozarts Mutter Anna Maria Pertl (1720). Hier befand sich zu Zeiten der Erzbischöfe das Bezirksgericht. Das Doppelporträt auf der Straßenseite zeigt Mozarts Mutter und seine Schwester Nannerl. Davor steht ein von Toni Schneider-Manzell geschaffener Brunnen, der an Mozarts Mutter erinnert. 

Die Pfarrkirche St. Ägydius, eine um 1300 erbaute Saalkirche, wurde 1376 erstmals erwähnt. Das spätbarocke Langhaus ist von 1767, der spitze Turm mit dem Doppelzwiebeldach (1728) stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Altarbilder sind von Peter A. Lorenzoni (1768), die barocke Madonna mit Kind ist aus der Werkstätte Meinrad Guggenbichlers (18. Jh.), das Deckengemälde von Josef Beer (1770). Die Altäre sind mit Bildern von Paul Troger geschmückt. Die Wandgrabmäler wurden 1587, 1640 und im 18. Jahrhundert geschaffen.






Sehenswert sind auch die verschiedenen Denkmäler. Das Billroth-Denkmal im Seepark erinnert an den berühmten Chirurgen Theodor von Billroth (1829–1894), einem der ersten und treuesten Sommergäste. Auf dem Weg nach Fürberg setzte man 1880 dem Dichter Josef Viktor von Scheffel (1826–1886) einen Gedenkstein.
Dieter Buck

Info:
Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft, 5360 St. Wolfgang, Au 140, Telefon (0 61 38)80 03, www.wolfgangsee.at, info@wolfgangsee.at.
Romantik Hotel im Weissen Rössl, A 5360 St. Wolfgang, Telefon 0043 (0) 6138 2306-0, Fax 0043 (0) 6138 2306-9941, welcome@weissesroessl.at, www.weissesroessl.at


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