Montag, 7. Januar 2013

Kärnten 12: Region Klopeiner See - Bad Eisenkappel 5 - unbezahlte Werbung




Kärnten 12
Region Klopeiner See - Bad Eisenkappel 5
Petzen und Feistritzer Spitze

Blick von der Bergstation zur Feistritzer Spitze

Unser zweiter Tag in Bad Eisenkappel führte uns direkt an die Grenze zu Slowenien, auf die Petzen, das östlichen Ende der Karawanken. Die höchsten Gipfel des mächtigen Kalksteinmassivs sind der 2126 Meter hohe Kordeschkopf - auf slowenischer Seite und nur mit gültigem Reisepass zu besuchen - und die 2114 Meter hohe Feistritzer Spitze. 
Kapelle bei der Bergstation


Eine etwa halbstündige Fahrt durch das schöne Klopeiner Seenland brachte uns nach Feistritz ob Bleiburg zur Talstation der Petzenbahn. Bei prognostizierten 38 Grad C waren wir froh um die Petzen-Bergbahn, die uns auf bereits 1703 Meter Seehöhe zum Aussichtspunkt Siebenhütten brachte. Von hier hat man bereits einen beeindruckenden Ausblick auf das Jauntal, die Hohen Tauern mit dem Großglockner, die Nockberge, Sau- und Koralpe und die weiteren Berge, Hügel und Seen des südlichen Kärntens. Ab dem Kniepssattel sieht man auch nach Osten und Süden auf die slowenischen Berge.



„Aussicht hätte“ müsste man eigentlich sagen, denn es herrschte Schönwetterdiesigkeit, was zwar gut für die Wetterentwicklung, aber schlecht für die Fernsicht war. Hier war auch der Unterschied zu Tal zu spüren: ein Südostwind, der den Windsack an der Bergstation stramm waagrecht hielt und einen fast aus den Schuhen riss. Von den gefühlten Temperaturen her zwar angenehm, aber an heiklen, ausgesetzten Stellen doch nicht so ganz ohne!

Blick zum Kniepsgipfel


Zur Bleiburger Hütte
Zuerst steigt man auf einer wie üblich hässlichen Skipiste - im Sommer ja nie ein Vergnügen - ein Stück hinauf. Dann ging es auf einem schönen Steig durch lichten Lärchenwald, ein Stück über ein steiles Kar zu - einer Treppe! Welch ein Service in den Alpen! Auf ihr stiegen wir auf zur Ruine der Bleiburger Hütte, die am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. 




Etwas oberhalb liegt der Kniepssattel. Hätten wir Reisepässe gehabt, hätten wir nach links in einer Stunde zum slowenischen Kordeschkopf (2126 m) gehen können. Unser Weg nach rechts führte über den Knieps (2110 m) und über einen weiteren „Hubbel“ zur Feistritzer Spitze, mit 2113 Meter „nur“ der zweithöchste Gipfel.


Mundloch eines Stollens bei der Bleiburger Hütte
Blick zum slowenischen Kordeschkopf
Blick zum slowenischen Kordeschkopf


Man kann vom Knieps oder der Feistrizer Spitze denselben Weg zurück gehen. Wenn man eine Rundwanderung unternehmen will erfolgt der Abstieg ab der Feistrizer Spitze erst durch dichte Latschenfelder, danach steil hinab durch einen Lärchenwald bis in den Karboden der Krischa zur Jagdhütte (Krischahütte, 1578 m). Dort trifft man auf den Steig 603, auf dem man in einem halbstündigen Anstieg zur Bergstation zurück geht.


Auf dem Kniepsgipfel, Blick zur Feistritzer Spitze


Wir gingen aber vom Knieps direkt zurück, denn mit der anderen Hälfte des Tages konnten wir noch viel anfangen - und von der Feistritzer Spitze wäre die Aussicht ja auch nicht viel besser gewesen. 


Welch ein Service - eine Treppe in den Bergen!


Zeit: Etwa 4 Stunden, zum Knieps und zurück etwa 2 Stunden.
Höhenunterschied: Etwa 600 Meter, zum Knieps etwa 400 Meter.
Sonstiges: Wir wandern auf Steigen. An manchen Stellen sollte man trittsicher und schwindelfrei sein.


Alpenrosen
Weißer Germer

Baden oder Kultur?
Nun war es um die Mittagszeit, der Tag also erst angefangen. Möglichkeiten, den Rest sinnvoll zu verbringen gibt es viele, je nach Vorlieben.
Baden im Klopeiner Seenland …
Es gibt hier ja unzählige Seen, zu deren vorteil ja gehört, dass sie zu den wärmsten Kärntens gehören. Sie besitzen Strandbäder, man findet aber auch den einen oder anderen freien Badeplatz dort. Hier sollen sie, ohne Wertung, einfach einmal aufgezählt sein:

Impressionen vom Gösselsdorfer See

  • Klopeiner See
  • Turner See (mit Vogelpark)
  • Kleinsee
  • Gösselsdorfer See
  • Sonnegger See
  • Pirkdorfer See
Auch das prächtige Sablatnigmoor liegt in der Nähe.
… oder Kultur?
Globasnitz
Ganz in der Nähe, in Globasnitz, befindet sich auch der berühmte Hemmaberg mit Kirche und Ausgrabungen. In Globasnitz selbst wurde ein archäologisches Museum für die Funde eingerichtet. Einige stehen auch vor dem Museum. Und gegenüber sieht man ein „modernes“ Schloss in einem so schönen Kitschstil, dass es fast schon wieder eine Sehenswürdigkeit ist. 

Hier befand sich einst eine römische Siedlung, die in der „Tabula Peutingeriana“ als Vicus Iuenna erwähnt wurde. Dieser auf den Gott Jovenat zurückgehende Name ging auch in den Namen „Jauntal“ ein. Hier führte die Straße von Virunum nach Celeia (Zollfeld/Cilli) vorbei. In den unruhigen Zeiten der Völkerwanderung zogen sich die Einwohner auf den Hemmaberg zurück. 

Die romanische, später gotisch umgebaute Kirche Mariae Himmelfahrt besitzt ein Schlingrippengewölbe. Im Chor befinden sich sehenswerte Freskenreste aus dem 14. Jh. Die übrige Ausstattung ist barock. Der schöne Hochaltar besitzt Opfergangsportale und wurde 1770/71 errichtet. Der bemerkenswerte romanische Karner (13. Jh.) besitzt innen und außen frühbarocke Fresken aus 16. Jh. Außen befinden sich Römersteine. Die achteckige Lichtsäule wurde vor 1440 errichtet. Der Pfarrhof wurde im 17. Jh. erbaut. In einem Nebengebäude ist ein römisches Relief von einem Grab eingemauert. Vor dem Postamt stehen 3 Säulen eines römischen Tempels. – Das wie ein Zuckergussschloss aus Disneyland wirkende Schloss Elberstein in der Ortsmitte wurde von dem Tischler/Künstler Johann Elbe in jahrzehntelanger Handarbeit erbaut. Er erfüllte sich damit einen Traum und wurde zum Schlossherrn. 
Im Spätantik-frühchristliches (Antiken-) Freilichtmuseum Hemmaberg sieht man Funde aus der römischen Straßenstation Iuenna und dem Hemmaberg. Besonders schön sind hierbei die aus frühchristlicher Zeit stammenden Mosaiken, insbesondere die Vogel- und andere Tierdarstellungen. 

Berühmt ist der Hemmaberg vor allem, weil sich hier während der Zeit der römischen Kaiser die Siedlung Iuenna befand. Von ihr hat man u. a. Fundamentreste von Häusern und eine Fußbodenheizung freigelegt, außerdem Münzen gefunden. 
Die Kuppe des Hemmaberg war bereits seit dem 15. Jh. v. Chr. besiedelt, in keltischer Zeit befand sich hier ein Heiligtum. Im 5. und 6. Jh. war der Berg ein Wallfahrtsort mit 5 Kirchen; diese Siedlung wurde dann um 600 zerstört. Freigelegt wurden Grundmauern der 5 frühchristlichen Kirchen, die kostbare Mosaikfußböden besitzen und die man als Freilichtmuseum zugänglich gemacht hat. Es handelt sich um eine der beiden bedeutendsten Grabungsstätten aus der Zeit des frühen Christentums in Österreich. Dazu gehören die Gemeindekirche und die Memorialkirche, beides rechteckige Anlagen mit Anbauten wie Zisterne und Baptisterium, sowie eine Grabkapelle. 
Die spätgotische Wallfahrtskirche St. Hemma und St. Dorothea (um 1500) besitzt ein gotisches Portal, dessen Schwelle ein Römerstein ist. Die Malereien im Chor und im Langhaus stammen aus dem 17. Jh. Die Bilder entsprechen teilweise den Bildern mit der Hemmalegende aus dem Gurker Dom. Der Hochaltar wurde Anfang des 17. Jhs. errichtet, die geschnitzte barocke Kreuzigungsgruppe beim Triumphbogen wurde 1682 geschaffen. Das Kirchengestühl wurde 1998 von Diex geholt. 
In der Felswand am Nordwestabhang liegt die aus dem Stein herausgewaschene Rosaliengrotte, in der die Hemmaquelle, eine sagenumwobene Heilquelle, entspringt. Sie wurde 1681 eingeweiht. Man spricht ihr Heilkraft durch eine rechtspolarisierende Erdstrahlung zu. Die Kapelle und die Sandsteinskulptur wurden 1927 von Suitbert Lobisser erneuert.

Bad Eisenkappel
Eine weitere Möglichkeit wäre, den Nachmittag in Bad Eisenkappel oder der Obir-Tropfsteinhöhle zu verbringen. Dies ist aber in einem eigenen Beitrag beschrieben, siehe:

http://alpen-blog.blogspot.co.at/2012/07/karnten-11-region-klopeiner-see-bad 
Infos
Zeit: Etwa 4 Stunden, zum Knieps und zurück etwa 2 Stunden.
Höhenunterschied: Etwa 600 Meter, zum Knieps etwa 400 Meter.
Sonstiges: Wir wandern auf Steigen. An manchen Stellen sollte man trittsicher und schwindelfrei sein.
Karten:
Kompasskarten 65 Klopeiner See Karawanken Ost Steiner Alpen, 065 Klopeiner See Bad Eisenkappel.
Unterkunft:
Hotel Berghof Brunner****, Familie Haderlap, A 9135 Bad Eisenkappel, Lobnig 4, Telefon 0043 (0) 4238 301. WLan kostenlos, auf den Zimmern sind Kühlschränke.
www.berghof-brunner.at
briefkasten@berghof-brunner.at

Auskunft:
Tourismusregion Klopeiner See - Südkärnten, Schulstr. 10, A 9122 St. Kanzian am Klopeiner See, Telefon 0043 (0) 4239 2222
www.klopeinersee.at
info@klopeinersee.at

Tourismusverein, A 9135 Bad Eisenkappel, Telefon 0043 (0) 4238 8686
www.bad-eisenkappel.info
tourismus@bad-eisenkappel.info

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Dieter Buck
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