Zum vormerken - Es gibt ein Leben nach Corona!
Arte
Sella:
Die Wurzel der Kunst in Valsugana
Das Valsugana spielt seit Jahrtausenden eine Rolle als Natur- und Kulturlandschaft. Mit ihren „works
in progress“ gestalten Künstler im Val di Sella seit Jahrzehnten einen Wald. 2020 kommt wieder „Zuwachs“: Common Root,
Simbiosi und The Third Mountain heißen die neuen Objekte.
Der ArteNatura Themenweg liegt
im Val di Sella, oberhalb von Borgo Valsugana. Über 60 Kunstwerke gilt es unter freiem Himmel zu entdecken – aus Naturmaterialien geformte Skulpturen, die an Kokons, Bienenkörbe
oder Tiere erinnern. Alle diese Land-Art-Skulpturen sind „Works in Progress“, die jedem Tag dem Wetter ausgesetzt sind, sich
verändern und langsam mit der Natur verwachsen. Zu sehen sind mystische, aus Blättern geformte Hirsche der
Künstlerin Sally Matthews oder etwa eine
imposante Pflanzenkathedrale aus
wachsenden Bäumen des lombardischen Künstlers Giuliano Mauri. Das Kunstwerk
„Réservoir“ von John Grade
liegt am Südhang des Monte Armentera. Der Künstler beschäftigt sich seit Jahren
mit Skulpturen und Installationen im Freien. 2020 gibt es wieder „Zuwachs“ bei Kunstwerken im
Freilichtmuseum Arte Sella: Common Root heißt das „verwurzelte“ Kunstwerk des
brasilianischen Künstlers
Henrique Oliveira. Für die Installation „Simbiosi“ rekonstruierte Edoardo
Tresoldi eine alte Steinruine mit einer Gitterstruktur aus Drahtgewebe. Damit
spielt der Italiener auf die Unwetterschäden in „Arte Sella“ im vergangenen
Winter an. „The Third Mountain“
ist der Name der Installation des
britischen Architekten Ian
Ritchie. www.artesella.it
Alte
Stellungen der Habsburger
Ein Stück Zeitgeschichte liefern die vielen historischen Dokumente aus dem Ersten Weltkrieg in Valsugana. Auf
der Hochebene von Vezzena und in der
Lagorai-Kette trifft man auf alte
Stellungen, Schützengräben, Bunker, Treppen, Grenzsteine und
Befestigungsanlagen. Sie erinnern an die erbittert umkämpfte Dolomitenfront zwischen Italien und
Österreich-Ungarn im ersten Weltkrieg. Die strategisch besten
Beobachtungsposten „besetzen“ heute Wanderer. Die Festung Pizzo di Levico etwa, vor der die Felswände fast 1.400
Meter tief ins Tal abfallen, die Festung Busa
Granda auf der Panarotta und die kürzlich restaurierte Festung Colle delle Benne bei Levico Terme. Dort gibt es regelmäßig Führungen – auch im Rahmen
des „Valsugana Erleben-Programmes“.
Unterwegs
auf der Via Claudia Augusta Altinate
Im Tal treffen Wanderer und Radfahrer auf Zeugen der römischen Geschichte. Türme und Meilensteine stammen von der Via Claudia Augusta Altinate, die einst Richtung Venedig durch das Valsugana führte und eine wichtige Verbindung
in den Norden war. Aus dem Mittelalter gibt es zwei bedeutende Bauten im
Valsugana: den einstigen Adelssitz Castel Ivano, nicht weit von Borgo
Valsugana, und das mächtige Castel Pergine auf einem Schlosshügel. Von dort oben genießen
Besucher eine traumhafte Aussicht auf Pergine, das Fersental und den
Caldonazzo-See. Ein absoluter Blickfang
im Castel Pergine ist auch die neue Kunstausstellung „Viandanti“(18.04.–02.11.20) des freischaffenden Südtiroler Bildhauers Lois Anvidalfarei. www.loisanvidalfarei.it
Kultur-Tipps
mit der Valsugana Card
Montag, 14 Uhr: Führung am Panarotta-Gipfel – Festung
Busa Grande. Dienstag, 10 Uhr: Geführter Spaziergang um den Lago di
Levico. 16 Uhr: Führung durch den Thermen-Park – Levico Terme. 17 Uhr: Stadt- und Schlossführung – Pergine. 16
Uhr: Besuch der San Biagio-Kirche –
Levico Terme – Mittwoch, 14 Uhr: Besuch
der Arte Sella Kunstausstellung – Bustransfer. 16 Uhr: Führung durch die
Kirche Sant'Ippolito – Castello Tesino. 20.30 Uhr: Geführte Nacht-Tour – Befestigungsanlage Colle delle Benne –
Donnerstag, 10/14/16 Uhr: Bootstour
auf dem Lago di Caldonazzo. 17
Uhr: Geführte Tour zu den Schätzen von
Borgo Valsugana. 18 Uhr: Weinverkostung in der Cantina Romanese
– Levico Terme. 19 Uhr: Grappa-Verkostung – Levico Terme. Freitag, 14.30 Uhr: Geführte Tour durch die Befestigungsanlage
Colle delle Benne – Bustransfer. Samstag, 16 Uhr: Besuch der Grotte von Castello Tesino. 22 Uhr: Führung durch die
Celada Sternwarte – Castello Tesino.
Sonntag, 15 Uhr: Führung durch das Museum
Casa De Gasperi – Pieve Tesino. 16.30
Uhr: Führung durch das Druckereimuseum
– Pieve Tesino
Auf
alten Frontlinien und Pilgerwegen quer durch das Valsugana
Alte Frontlinien aus dem Ersten
Weltkrieg, vier Lagorai-Überquerungen
und ein in Jahrhunderten fast in Vergessenheit geratener Pilgerweg:
das Valsugana ist ideales Terrain
für Mehrtageswanderungen durch eine nahezu unberührte Natur. Hier schlagen
Wanderer manchen unbekannten Weg ein.
Im Norden die Dolomiten – im Süden die Venetianer Alpen: Dazwischen liegen Valsugana und
die Lagorai-Gruppe, eine Bergkette aus Porphyr vulkanischen Ursprungs vor 290 Millionen
Jahren. Hier finden Mehrtageswanderer Routen aller Schwierigkeitsgrade und vier
Überquerungen: Die Alta Via del
Granito ist eine anspruchsvolle, drei- bis viertägige Trekkingrunde über
rund 28 Kilometer durch die Granitberge rings
um die Cima d’Asta und die Cime di Rava. Sie verläuft auf alten
Wegen der ehemaligen Verteidigungslinie aus dem Ersten Weltkrieg und passiert
zwei der Berghütten in der Lagorai-Gruppe, die sich für eine Übernachtung
anbieten. Für Lagorai Panorama muss man bereits 41 Kilometer Wegstrecke und drei
Tage veranschlagen. Die Tour führt ebenso der italienisch-österreichischen
Verteidigungslinie entlang, diesmal allerdings durch das schöne Val Campelle und das
naturbelassene Val Orsera,
vorbei an einigen Bergseen mit freier Sicht auf das Lagorai-Gebirge. Die Cima d’Asta kann man dabei ebenso anpeilen.
Fünf
Tage zu Fuß „durch den Ersten Weltkrieg“
Translagorai zählt mit
über 50 Kilometern zu den längsten Trekkingtouren im Lagorai. Auf dem Weg
durchquert man die gesamte Bergkette von der Panarotta bis zum Rolle-Pass. Die durchschnittlich fünf Etappen verbinden
Natur pur mit Zeugnissen aus dem Ersten Weltkrieg. Berghütten und Biwaks laden unterwegs zum Übernachten. Noch länger
ist nur noch die neue Alta Via del
Centenari“, die zum Jubiläum „100
Jahre Ende des Ersten Weltkrieges“ angelegt wurde. Sie verbindet die Alta Via
Lagorai Panorama und die Alta Via del Granito zu einer Fünf-Tages-Tour. Auf den 53 Kilometern Wegstrecke, die am Passo
Manghen startet und endet werden 2.760 Höhenmeter bewältigt. Auch diese Front-Überquerung
eröffnet wunderbare Ausblicke über das Trentino. Wichtig
bei allen Mehrtageswanderungen sind Trittfestigkeit, Ausdauer, passendes Wetter
und rechtzeitig reservierte Quartiere für die Übernachtung.
Ob zu Fuß, mit dem Rad oder zu Pferd: Auf der Via Romea Germanica,
einem über viele Jahrhunderte in Vergessenheit geratenen Pilgerweg, folgen
Weitwanderer den Spuren aller Kulturen und Religionen Nord- und Südeuropas –ganz
in ihrem eigenen Tempo. Der Pilgerweg verläuft über 2.200 Kilometer von Norddeutschland
nach Rom. Er geht auf die Aufzeichnungen des Abt Albert vom St.
Marienkloster zu Stade zurück, der im Jahr 1236 nach Rom reiste und
verschiedene „Itinerare“ seiner Hin- und Rückreise mit genauen Orts- und
Entfernungsangaben niederschrieb. Am Brennerpass beginnt die
italienische Strecke über das Eisacktal und das Trentino mit seinen Weinbergen
und den Abschnitten auf der alten Via Claudia Augusta. Nach dem Cimirlopass
eröffnet sich Valsugana mit seinen beiden schönen Badeseen, umgeben
von den mächtigen Bergen des Lagorai-Gebirges. Danach werden Padua,
Ferrara und Ravenna durchquert, bis zum Trasimenosee. Nach Tuscia folgt die Via
Cassia, die zum Glücksberg Monte Mario führt, von dem der „Cupolone“, der
Petersdom, zu sehen ist. www.visitvalsugana.it/trekkinglagorai, trekking@visitvalsugana.it
Mehrtagestouren im Lagorai –
Valsugana
Granit-Hochweg:
28 km, 2.829 Höhenmeter, 3 Etappen
Lagorai
Panorama: 41 km, 2.330 Höhenmeter, 3 Etappen
Translagorai: 45 km, 5.000 Höhenmeter, 5 Etappen
Alta Via del Centenario: 53
Kilometer, 2.760 Höhenmeter, 5 Etappen
Via Romea Germanica
2.200 Kilometer von Stade (Norddeutschland) nach Rom
Das arsen-eisenhaltige Wasser der Thermen von Levico,
Vetriolo und Roncegno entspringt der höchstgelegenen Thermalquelle Europas auf 1.500 Metern im Lagorai-Gebirge. Ideal, um den Urlaub in Valsugana zu einem „Gesundheitsbad“ für
Körper und Geist und Seele zu machen.
Arsen-eisenhaltiges Thermalwasser ist in
Europa sehr selten und in Italien sogar ausschließlich im Valsugana zu
finden. In den drei Thermen Levico, Vetriolo und Roncegno werden
damit Haut-, Frauen- und Atemwegsbeschwerden, aber auch Arthrose und Rheuma behandelt.
Das Heilwasser, sein Aerosol
und mit ihm angereicherter Fango sind außerdem wirksam bei Erschöpfung
und Burnout-Symptomen, Angst- und Beklemmungszuständen sowie neurologischen Beschwerden. Wer hierher
zur Kur kommt, profitiert aber nicht nur von den Gesundheits-Arrangements,
sondern auch von der wohltuenden Natur. Eben erst wurde das Valsugana als
nachhaltiges Tourismus-Reiseziel zertifiziert. Als weltweit erstes
Reiseziel entsprach das oberitalienische Tal in der Lagorai-Bergkette den GSTC-Kriterien.
Wer seinen Urlaub an der Quelle des Wohlbefindens verbringen
möchte, hat in Vetriolo Terme hoch
oben am Panarotta von Juni bis September
Gelegenheit dazu. Im Wellnesscenter gibt es ergänzend zur Thermalkur einige Spa-Angebote, Physiotherapie, Shiatsu-Massagen
und Beauty-Behandlungen mit der regionalen Kosmetik-Linie auf Basis des Thermalwassers. 1.000 Meter tiefer liegt
das größere
Thermalzentrum im einst weltberühmten Badeort Levico Terme mit
seinen historischen Palazzi. Schon zu K.u.K.-Zeiten war der Kur-
und Sommerfrischeort, 20 Kilometer östlich von Trento, für sein wohltuendes
Mineralwasser in aller Munde. Das Rehabilitations- und Spa-Zentrum ist von November bis April geöffnet.
Die ehemalige Therme – heute das Grand
Hotel Imperial – umgibt den 150.000 m2 großen „Habsburger-Kurpark“ aus dem 19.
Jahrhundert mit monumentalen und
seltenen Bäumen.
Er ist der bedeutendste historische
Park im Trentino und zählt zu den Grandi
Giardini Italiani, den größten Gartenanlagen Italiens. Zehn Kilometer
weiter östlich im Valsugana liegt das beschauliche Roncegno Terme, in dem das Thermalwasser von Levico und Vetriolo für
anthroposophische Medizin und natürliche Heilmethoden angewandt wird.
Viele Hotels haben eigene
Wellnesszentren.
Rundum
gesunder Familienurlaub
Auch Kindern tut ein Urlaub in Valsugana gut. Das milde Klima und die
intakte Natur, aber auch das Thermalwasser sorgen für gesunde
Lebensenergien. In den Kurhäusern von Levico, Vetriolo und Roncegno
werden speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmte Anwendungen
geboten – sowohl zur Heilung von Krankheiten, als auch zur Vorbeugung. Das
entzündungshemmende und antibakterielle Thermalwasser in Levico wirkt
bei, durch Umwelteinflüsse verursachte Erkrankungen der Atemwege.
Untersuchungen belegen, dass man mit zwei Thermal-Inhalationskuren pro
Jahr die Anzahl der Entzündungen der oberen und unteren Atemwege und auch den
Einsatz von Antibiotika deutlich reduzieren kann.
Tipp
aus der Valsugana Card
Dienstag: 15.00 Uhr: Führung durch die Thermen von Levico
Weitere Informationen:
Tourismusverband Valsugana Lagorai
I-38056 Levico Terme (TN), Viale V.
Emanuele, 3
Tel. +39 0461 727700
E-Mail: info@visitvalsugana.it
www.visitvalsugana.it
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Dieter Buck
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