Heimat. Gesucht. Geliebt.
Verloren
Ausstellung im Kloster Beuerberg
Ab 1. Mai lädt
das Tölzer Land Besucher
dazu ein, anhand historischer Exponate
und mit
verschiedenen Mitmach-Aktionen
zu erkunden, was hinter dem
Heimat-Begriff
steckt
Daheim im Tölzer Land: Im
Kloster Beuerberg nähern sich
Besucher dem Heimat-Begriff. Foto: Christian
Schmid
Heimat
– kaum ein Wort ist so emotionsgeladen, so voller romantischer Sehnsucht und so
frei interpretierbar. Von 1. Mai bis 3. November befasst sich die
Sonderausstellung des Diözesanmuseums Freising im Kloster Beuerberg mit den
Fragen: Was ist Heimat eigentlich? Und was macht sie aus? Mit Hilfe von
historischen Exponaten aus dem traditionsreichen Tölzer Land werden Antworten
gesucht. Ein ungewöhnliches Begleitprogramm regt zu Austausch und Reflexion an.
Auf Picknicks mit selbstgemachten
Lieblingsspeisen ein Stück Heimat teilen, die Tölzer Flora auf Erkundungstouren
zum Thema „Zugereiste Pflanzen“ kennenlernen oder beim Ferienprogramm
„Heimatministerium“ die Welt durch Kinderaugen sehen. Schnell wird klar: Heimat
ist viel mehr als nur ein Ort. Heimat ist ein Gefühl, geht durch den Magen und
bringt die unterschiedlichsten Menschen zusammen. „Wir möchten, dass die
Besucher vielfältige Facetten von Heimat erleben und sich ihrer eigenen ganz
persönlichen Definition des Begriffs nähern“, sagt Dr. Johanna Eder, Leiterin
der Kunstvermittlung. „Vor allem in Zeiten der Globalisierung wird das Thema
Heimat wieder wichtig. Darüber nachzudenken, welchen Wert sie für einen selbst
hat und welche Freiheiten damit verbunden sind, hilft,
die Probleme von Menschen besser zu verstehen, die heimatlos sind.“
Neben den schönen Seiten der
Heimatverbundenheit zeigt die Ausstellung auch die schmerzhaften Seiten der
Geschichte. 1705 zur Sendlinger Mordweihnacht verloren unzählige junge Männer
der Gemeinde Beuerberg ihr Leben im Aufstand gegen die österreichische
Besatzungsmacht. Und im 20. Jahrhundert missbrauchten und instrumentalisierten
Nationalsozialisten den Heimatbegriff in einer bis dahin ungekannten Weise.
„Die Ausstellung ermöglicht einerseits zu zeigen, was für uns im Tölzer Land
Heimat ist, und bietet gleichzeitig die Chance, andere Heimaten
kennenzulernen“, sagt Dr. Eder. Zum Beispiel beim biografischen Mitbring-Buffet
im Juli, bei dem Köstlichkeiten aus aller Welt einen kleinen Beitrag zur
Völkerverständigung leisten.
Außerdem locken zahlreiche Kreativkurse wie
„Malen und Zeichnen rund ums Kloster“, Workshops, bei denen Teilnehmer lernen,
Bücher zu binden oder Liköre und Parfums herzustellen, sowie Seminare und
Sonderführungen. Und nicht zuletzt bringen abendliche Konzerte die alten
Klostermauern zum Klingen. Die Ausstellung öffnet mittwochs bis sonntags und an
Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Für Erwachsene kostet der Eintritt 6 Euro, Kinder
können die Ausstellung gratis besuchen. Das Begleitprogramm ist meist im
Eintrittspreis inkludiert, für einige Workshops fällt ein geringer
Unkostenbeitrag an.
Über das Tölzer Land
Das Tölzer Land repräsentiert als
Tourismusmarke die 21 Städte und Gemeinden des Landkreises Bad
Tölz-Wolfratshausen. Die Region erstreckt sich südlich von München bis zur
Tiroler Grenze. Der Starnberger See im Westen, Kochel- und Walchensee im Süden
und der Sylvenstein-Stausee im Osten bieten zahlreiche Erholungsmöglichkeiten –
ebenso wie Isar und Loisach, die sich als blaue Bänder durch die
Bilderbuchlandschaft schlängeln. Der höchste Gipfel ist der Schafreuter (2101
m). Bergbahnen führen sommers wie winters auf den Herzogstand (1731 m) am
Walchensee, auf das Brauneck (1555 m) in Lenggries und auf den Blomberg (1248
m), den Hausberg von Bad Tölz.
Weitere Infos
Tölzer Land Tourismus, Tel.: 08041 / 505206, info@toelzer-land.de,
www.toelzer-land.de
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Dieter Buck
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