Montag, 7. Januar 2013

Kärnten 13: Region Klopeiner See - Bad Eisenkappel 6 - unbezahlte Werbung





Kärnten 13
Region Klopeiner See - Bad Eisenkappel 6
Bad Eisenkappel

„Gewaltige Schluchtbilder thun sich auf nach den Zeilen der in die Felsen geschlagenen und dem geröllreichen Strande des Vellachbaches nahegebetteten Kunststraße, die nach Kappel führt. Eisenkappel heißt die Gegend wegen des uralten Eisenhandels, der durch Seeland und den Kankerpaß seine Richtung nach Krain nahm. In prächtiger Wildheit sitzen sich da die Berge, man möchte sagen, auf dem Genick, ein Kofl hinter dem andern reckt sein Haupt und streckt den plattigen Fuß vor, bis endlich weit drinnen nach mancherlei Wegwindungen in den Felsklammern nur mehr Wasserrinnen und thorartiges Mauergethürm Platz hält, rechts und links von fast herniederstürzenden Schroffen überragt. Da grollt das Gewässer, schäumend eingesperrt in dunkelnde Felstiefen und hoch oben nur waltet ein freundlicher Sonnenblick auf den abenteuerlichen Zinnen der Bergfronten…“
P. K. Rosegger u.a.: Wanderungen durch Steiermark und Kärnten, 19. Jh.
Bad Eisenkappel ist der Hauptort des Vellachtales und ein bei Sommerurlaubern und Wintersportlern beliebter Ort, als seltene Kombination ist er Kur- und Luftkurort sowie Klimaschutzgemeinde. Der große Marktort, der südlichste Markt Österreichs und südlichste Gemeinde Kärntens, liegt in prächtiger Lage im Gebirge am Zusammenfluss von Vellach und Ebriach mitten in den Karawanken. Er zieht sich im engen Tal entlang der sich zum Hauptplatz hin erweiternden Straße. In der Nähe befindet sich der wichtige Übergang über den Seebergsattel (1218 m); dieser gewann insbesondere nach 1382, nach dem Erwerb Triests durch Habsburg, an Bedeutung. Er war bereits in keltisch-römischer Zeit eine beliebte Verbindung vom Süden nach Globasnitz (Juenna) und Maria Saal (Virunum). Über ihn wurde Salz aus der Adria nach Kärnten verbracht, im Gegenzug gingen Eisen und Blei nach Süden. Der Pass wurde auch von den Türken bei ihren Einfällen benutzt, was zu schrecklichen Verwüstungen, vor allem im Jahr 1473, führte.




1060 wurde der Ort nach einer Kapelle, die der Graf Chacelin dem Bistum Brixen geschenkt hatte, als „villa Capella“ erstmals erwähnt und bis 1890 nur Kappl, danach Eisenkappel genannt. Außerdem gingen die früher hier tätigen Eisenhämmern in den Ortsnamen ein und so erinnert der Name daran, dass jahrhundertelang die Wasserkraft der Vellach und der Waldreichtum die Grundlange zur Verarbeitung des aus Hüttenberg stammenden Eisens war. 1267 wurde er unter Herzog Ulrich III. erstmals als Markt erwähnt. Aber als die Holzkohle knapp geworden war, musste diese von weither hergeholt werden. Die Eisenerzeugnisse wurden meist nach Krain verkauft. Außer dem Salzhandel und den Eisenhämmern trugen die Privilegien der hohen Gerichtsbarkeit zum früheren Reichtum der Stadt bei. 1473 vernichteten die Türken den nicht befestigten Ort.



Die gotische Pfarrkirche St. Michael,eine dreischiffige Hallenkirche, wurde Mitte des 11. Jahrhundertserstmals erwähnt und nach der Zerstörung durch die Türken 1473 errichtet. Heute ist sie innen einschließlich der Rippengewölbe weiß getüncht, was einen ungewöhnlichen Raumeindruck bewirkt. Sie besitzt einen schön profilierten, spitzbogigen Triumphbogen und eine maßwerkbekrönte gotische Sitznische. Der mächtige Hochaltar wurde um 1750 erbaut. In der kreuzgratgewölbten Pestkapelle steht ein schöner schwarz-goldener Altar mit den Figuren der Pestpatrone Sebastian, Florian und Rosalia. Auch wenige Freskenreste sind zu sehen. Sehenswert sind auch verschiedene Grabsteine ab Mitte des 17. Jhs. und im Langhaus reliefierte Glasscheiben in blau-gelb aus dem Jahr 2000 von Valentin Oman. Außer diesen ist die Kirche noch mit anderen modernen Kunstwerken ausgestattet, auch die Türen sind teilweise neu.




Die hochgelegene spätgotische, aber bereits 1154 erstmals genannte Wallfahrtskirche Maria Dorn beim Friedhof entstand Ende des 15. Jahrhunderts nach den Türkeneinfällen als Wehrkirche und ist über eine gedeckte Stiege mit 83 Stufen zu erreichen. Als diese alte Wallfahrtsstätte durch den nüchternen Kaiser Joseph II. geschlossen werden sollte, gab es heftige Proteste und die Bürger bewachten 1784bis 1788 ihre Kirche. Es rückte sogar ein Kommissär mit Soldaten an, aber schließlich gaben die Behörden nach: es solle „alles beym Alten bleiben“, hieß es dann resignierend. Die Kirche wurde 1480 außen mit schönen Fresken bemalt. Die barocke Einrichtung mit den skulpturengeschmückten Altären, der Kanzel und den Gemälden stammt von 1760/70, die Schöne Madonna im „weichen Stil“ von etwa 1410. Die Annenkapelle (2. Hälfte 18. Jh.) an der Nordseite des Langhauses wurde 1515 erstmals erwähnt. Zu der Kirche flüchteten die Menschen, wenn die Vellach Hochwasser führte.Der zweigeschossige Pfarrhof erhielt seine Fassade Mitte des 19. Jhs.



Am lang gestreckten Hauptplatz findet man eine geschlossene Verbauung mit aus dem Mittelalter stammenden Häusern aus dem 15. und 16. Jh. mit biedermeierlichen Fassaden. Das Bezirksgericht, Nr. 75–77, stammt im Kern aus dem 17. Jahrhundert. Ein mächtiges Gebäude ist der im Stil des Historismus Ende des 19. Jahrhundertserrichtete Gregorhof, Nr. 211. 



Man sollte sich auch die sakralen Kleindenkmäler ansehen: südöstlich außerhalb der Friedhofsmauer steht eine Wegkapelle von 1864 mit einer schönen Kreuzigungsgruppe. Am südlichen Ortsausgang befindet sich das Rohrerkreuz, eine Wegkapelle mit einer Schnitzgruppe (Anfang 18. Jh.). An der Lobnigbrücke steht ein Bildstock mit einem geschnitzten hl. Johannes Nepomuk. 

Schloss Hagenegg am Südrand des Ortes stammt ursprünglich aus dem 14./15. Jahrhundert, die heutige barocke Gestalt geht im Wesentlichen auf die Zeit um 1700 zurück. Bauherr war die reiche Bürgerfamilie Hagen. Das Schloss liegt in einem schönen Park im englischen Stil. Privat. Gegenüber befindet sich die Carinthia-Quelle. 
Vellach
Die Kapelle Hl. Dreifaltigkeit in Vellach wurde 1823 im Biedermeierstil erbaut. Oberhalb der Kapelle steht das Gouverneurstöckl, ein 1830 im Biedermeierstil errichtetes Sommerhaus des Gouverneurs von Illyrien Joseph Camillo von Schmidburg. 
Feste & Brauchtum
An Ostern werden schöne, weithin berühmte Palmbuschen gefertigt. Der Kirchtag am 15. August, der „große Frauentag“, ist bei Wallfahrern beliebt, um nach Maria Dorn pilgern. Ein altes Brauchtum ist das Kirchleintragen. Es geht auf ein Hochwasser der Vellach 1180 zurück. Damals bastelte man ein hölzernes Kirchlein, das man, von innen her beleuchtet, auf den Fluss setzte. Daraufhin ging das Hochwasser zurück. Heute noch fertigen die Kinder kleine Papierkirchen und setzen sie, beleuchtet mit Kerzen, am 1. Februar, also am Vorabend von Lichtmess, auf das Wasser. Dazu wird die Beschwörungsformel „ante, pante, populore, kocle vrate cvile lore“ gesagt, die auf einen lateinischen Satz zurückgeht. An dem Christopherusbild in Richtung Seebergsattel findet jedes Jahr im August ein Festgottesdienst mit Autoweihe statt. 


Kuren
Luft-, Kneippkurort, Mineralsäuerlinge, Mineralthermalsäuerling, Co2-Gas; Carinthia-Lithion-Quelle (alkalisch-muriatischer Säuerling). Heilerfolge bei Durchblutungsstörungen, Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, u. a. durch Kohlesäuregas-Therapien. Es gibt das Kurzentrum sowie verschiedene Partnerbetriebe, in denen man die Leistungen zum selben Preis wie als Gast des Kurzentrums erhält. 
Obir-Tropfsteinhöhlen und Schaubergwerk
Die Höhlen liegen auf der Unterschäffleralpe, einem einst florierenden Bergwerksrevier. Der Bleibergbau ist schon aus der Hallstattzeit bekannt, am Hochobir wurde er 1171 erstmals urkundlich genannt. Letzte (erfolglose) Aufschließungsarbeiten wurden 1938 getätigt. Im Wilhelm-Stollen wurde ein Schaubergwerk eingerichtet. In den Höhlen sieht man mannshohe Türme, meterlange Tropfsteine, über 3 m hohe, bläulich gefärbte Stalagmiten und herrliche Sinterfahnen. Die „Lange Grotte“ ist 260 m lang und besitzt eine 20 m lange und 10 m breite Vorhalle, auch „Indische Grotte“ genannt. Die „Orgel“ ist eine 12 m breite und 6 m hohe Sinterwand. Die „Kleine Grotte“ besitzt eine Länge von 130 m, die „Wartburg“ist sogar 700 m lang. Gezeigt wird eine Multimedia-Schau aus Tönen, Lichteffekten und bizarren Formen in mehreren Sprachen. Die Führung dauert etwa 3 Std. Der Höhleneingang befindet sich auf 1078 m Seehöhe, die Höhlen sind etwa 5 km lang. Man wird von Bad Eisenkappel aus mit dem Bus dorthin gebracht. Die Temperatur beträgt konstant 8ºC. Die Besichtigung mit den 6 Stationen dauert etwa 1 ½ Std. Kinder unter 4 Jahren dürfen nicht mit in die Höhle.

Dieter Buck
Karten:
Kompasskarten 65 Klopeiner See Karawanken Ost Steiner Alpen, 065 Klopeiner See Bad Eisenkappel.




Obir-Tropfsteinhöhlen, Hauptplatz 7, A 9135 Bad Eisenkappel (hier auch Abfahrt der Höhlenbusse), Telefon 0043 (0) 4238 823913










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Unterkunft:
Hotel Berghof Brunner****, Familie Haderlap, A 9135 Bad Eisenkappel, Lobnig 4, Telefon 0043 (0) 4238 301. WLan kostenlos, auf den Zimmern sind Kühlschränke.
www.berghof-brunner.at
briefkasten@berghof-brunner.at

Auskunft:
Tourismusregion Klopeiner See - Südkärnten, Schulstr. 10, A 9122 St. Kanzian am Klopeiner See, Telefon 0043 (0) 4239 2222
www.klopeinersee.at
info@klopeinersee.at

Tourismusverein, A 9135 Bad Eisenkappel, Telefon 0043 (0) 4238 8686
www.bad-eisenkappel.info
tourismus@bad-eisenkappel.info

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