Die Meinung des Tages:
Radschnellwege -
Service mit Fragezeichen
Da
hat man im Ministerium mal eine gute Idee, einen Service für Radfahrer.
Und einen bekannt radaffinen Minister dazu. Was macht man da? Man baut
Radschnellwege.
Das ist für das Land umso schöner, als m.W. der Bund die Kosten oder zumindest einen Teil davon übernimmt.
Aber der Rest der Welt? Fußgänger, Wanderer, Spaziergänger, Kinderwagenschieber - sind offensichtlich scheißegal.
Wie
man auf dem Bild sieht wurde hier ein Weg für Radfahrer prächtig
ausgebaut. Schön für die Radfahrer, bin ich grundsätzlich auch dafür.
Aber die anderen, die diesen Weg nutzen, schon seit Jahrzehnten nutzen?
Die werden auf einen grobschotterigen Seitenstreifen verbannt (s.
Schild). Sind wohl eine vernachlässigbare Masse.
Grobschotter:
Es
gibt zum Gehen kaum was Schlimmeres als diesen fußverknacksträchtigen
Untergrund. Mit Wanderstiefeln ist es dort schon recht unbequem zu
gehen. Mit Halbschuhen schon gleich gar nicht. Und dort einen Kinderwagen
schieben? Völlig unmöglich.
Aber
Hauptsache, der Minister und seine Atlaten haben die geliebten
Radfahrer versorgt. Der Rest der Wegnutzer: siehe oben, muss nicht
wiederholt werden.
Nun
ist es aber so, dass man hier keinen neuen Weg gebaut hat, sondern eine
bestehende Verbindung neu hergerichtet hat. Dass man dabei willentlich
ein Kulturdenkmal und historische Besonderheit zerstört hat, gehört
nicht zum Thema dieses Artikels, sollte aber erwähnt werden.
Es
handelt sich aber um eine alte Wegverbindung. Zudem um den einzigen
Zugang (!) eines großen Wohngebiets zum Wald und zur Natur. Wer dort
wohnt, MUSS diesen Weg gehen. Die sind alle abgestraft worden, um dem
privaten Hobby und der Vorliebe eines radelnden Ministers zu entsprechen.
Aber
was machen die Leute? Das was jeder machen würde: Sie gehen auf dem
bequemen (und nicht so unfallträchtigen) asphaltierten Radschnellweg,
erlaubt oder nicht, verboten oder nicht. Was sollen sie sonst tun? Ich
jedenfalls habe ganz selten Wanderer oder Spaziergänger (oft alte Leute,
die nicht mehr gut zu Fuß sind!) - und Leute mit Kinderwagen schon
gleich gar nicht - gesehen, die auf diesem Fußbrecheruntergrund gegangen
sind.
Dies
ist aber mit Gefahren verbunden: Man setzt sich der Gefahr aus, von
rasenden Kampfradlern, aber auch harmloseren Zweiradfreunden angemotzt
zu werden. Kommen von beiden Seiten Radler und die Mutter mit dem
Kinderwagen ist auch noch auf der Straße, hat man gleich noch eine
weitere Unfallgefahr. Wen trifft bei einem Unfall dann die Schuld?
Abgesehen von dem Leid, das es dann gibt.
Minister
mit dummen und frechen Ideen kann man zum Glück abwählen, ich hoffe
darauf. Gefällige Beamte mit dummen und frechen Ideen im Ministerium
aber leider nicht. Schade.
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Dieter
Buck
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